Historisches

  • Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 01. September 2021 11:01
  • Geschrieben von Super User
  • Zugriffe: 7161

Die Geschichte der Schule 1928 - 2017

Die Geschichte der Schule 1928 - 2008 In den zwanziger Jahren wurde mit der Entwicklung Merseburgs zu einer modernen Industriestadt neben dem Bau neuer Wohnungen für die angesiedelten Menschen auch der Bau einer Volksschule für deren Kinder notwendig. 1927 wurde für den sich rasant entwickelnden westlichen Teil der Stadt der Bau der Albrecht-Dürer-Schule mit einem Schulgrundstück von rund 10.000 m2 genehmigt. Nur ein Jahr später war das moderne, großzügig angelegte Projekt für etwa 1.1 Millionen Reichsmark fertiggestellt und übergeben. Bei dem Entwurf der Anlage für etwa 1500 Jungen und Mädchen wurde darauf Wert gelegt, eine weiträumige und moderne Anlage zu schaffen. Die Schule beheizte man von Anfang an mit Warmwasser. Große, helle Klassenräume, breite Treppenaufgänge und Flure, ein Physik-, ein Chemieraum, ein Zeichen- und Musiksaal, ein Schwimmbecken im Keller, eine Turnhalle und eine riesige Aula mit 1000 Sitzplätzen und einer Bühne unterm Zollinger Dach, das eine besondere Akustik garantierte, boten Schülern und Lehrern die besten Bedingungen. Auf dem Schulhof befand sich alles, was die Kinder in den Pausen brauchten: ein 500 m2 großer Spielplatz, ein Rasentummelplatz, ein Laub- und Nadelwäldchen sowie ein Schulgarten. Bis 1933 stieg die Schülerzahl von 1104 auf 1277. Die erste Schulfahne mit Dürers Initialen stiftete der Stadtrat Zollinger im Schuljahr 1930/31. Da Merseburg in diesen Jahren von einer hohen Arbeitslosigkeit betroffen war, beschloss die Stadt im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungsprogramms den Bau einer zweiten Turnhalle, die dann am 8. März 1935 eingeweiht wurde. Im Rahmen der Judenverfolgung wurden auch die Lehrer und die Schulbibliothek überprüft. Eine besondere wöchentliche Stunde für Ordnungs- und Freiübungen gehörte nun zum festen Stundenplan. Während des Zweiten Weltkrieges mussten viele der Lehrer und Schüler an die Front; ein großer Teil kehrte nicht zurück. Nach dem Krieg war man bemüht, mit dem Unterricht so schnell wie möglich wieder zu beginnen. Junglehrer, kaum älter als die größten Schüler, halfen ihren Schützlingen beim Lernen. Zu DDR-Zeiten wurde die Albrecht- Dürer-Schule unter gleichem Namen als Polytechnische Oberschule I und II fortgeführt. Neue Fächer wie zum Beispiel der Unterrichtstag in der Produktion (UTP), die Einführung in die sozialistische Produktion (ESP) oder das Technische Zeichnen (TZ) wurden eingeführt. Dies sollte den Jungen und Mädchen den Start in ihr Berufsleben erleichtern. Gleichzeitig unterstützten die Schüler und Lehrer auch die Patenbetriebe im Buna-Werk. Die Zeit nach dem Unterricht wurde durch die Pionierorganisation und die FDJ stark beeinflusst. Sie boten unterschiedliche Themen an: von politischer Bildung bis zu Fasching und Geländespielen. Auch der Umweltschutz wurde großgeschrieben, denn Altstoffsammlungen standen immer auf der Tagesordnung. In der 8. Klasse nahmen die Schülerinnen und Schüler wie alle ihres Alters fast geschlossen an der Jugendweiheteil teil, um dort in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen zu werden. Die Wende brachte viele Veränderungen mit sich, die das Schulleben bis heute beeinflussen. Im altehrwürdigen Schulgebäude befinden sich heute die Albrecht-Dürer-Grundschule (ehemals Dürer I), in der die Mädchen und Jungen von der 1. bis zur 4. Klasse unterrichtet werden und die Albrecht-Dürer-Sekundarschule (ehemals Dürer II), in der der Unterricht bis zum Abschluss der 10. Klasse fortgesetzt wird. Zur Würdigung des Namensgebers unserer Schule und zur Schaffung einer musisch-ästhetischen Atmosphäre fanden in den letzten Jahren Gespräche mit Künstlern und Schriftstellern, Theatervorstellungen und Vorlesewettbewerbe statt. Zu einer liebenswerten Tradition wurde die "Lesenacht" der 6. Klassen, in der mit Begeisterung bis mit unter in die späten Abendstunden selbst gewählte Texte vorgetragen werden und die erst am nächsten Morgen mit einem gemeinsamen Frühstück endet. Weitere Traditionen sind die Wissensolympiaden in Mathematik, Englisch, Geografie und Russisch, die die besten Schüler dabei zur Teilnahme an den Kreisolympiaden qualifiziert. Seit 1990 erfolgten schrittweise umfangreiche Sanierungsarbeiten. Die Außenfassade, Fenster, das Dach, Klassenräume, Flure und Toilettenanlagen wurden renoviert und so strahlt die Schule in neuem Glanz. Doch leider konnten sich Lehrer und Schüler nur kurz darüber freuen. Der 17. März 1999 war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Schule. Das Dach und einige Klassenräume fielen einer Feuersbrunst zum Opfer. Während der danach nötigen Reparaturarbeiten war der Unterricht räumlich zwar stark eingeschränkt, lief aber normal weiter. Auch die bei den Schülern beliebte Schulbibliothek wurde in liebevoller Arbeit wieder errichtet. Mit dem Beginn des Schuljahres 1999/2000 lief der Unterricht wieder in normalen Bahnen. Bis 2002 errichteten die Schüler der Arbeitsgemeinschaft Biologie mit viel Fleiß ein Feuchtbiotop. Auch in den letzten Jahren hat sich viel verändert. So wurde der Sportunterricht mit dem Bau einer modernen Sporthalle attraktiver. Die Flure wurden umgestaltet; sie erhielten Brandschutztüren und Klassenräume erstrahlen in einem neuen Look. Ein modernes Kabinett für Hauswirtschaft erleichtert das Erlernen der Kochkünste. Auch ein Werkraum wurde umgebaut und entspricht nun den neusten Anforderungen. Seit 2007 arbeiten Schüler und Lehrer an der Albrecht-Dürer-Sekundarschule nach der Trainingsraum-Methode. In Eigeninitiative renovierten Schüler einen Kellerraum und richteten einen Schulclub ein. Für die 8. und 9. Klassen ging es nach Holleben in das ABZ, wo sie Einblicke in Berufe gewinnen können. Sie erfuhren zum Beispiel etwas über die Arbeit mit Holz, die Aufgaben beim Straßenbau, die vielseitigen Tätigkeiten einer Restaurant- oder Hotelfachfrau und vieles mehr. Zu einer Tradition entwickelte sich das jährliche Weihnachtsprojrkt der 5. Bis 7. Klassen. Geschichtliches Interesse zeigten die Schüler in Fragen der Vergangenheitsbewältigung. So fanden unterschiedliche Themen wie das Projekt "Stolpersteine" und "Wir vergessen nicht" mit dem Mehrgenerationshaus statt. Zur Tradition wurden auch Musicalabende, Theaterbesuche und die Schulkinowoche.

Im Mai 2015 begannen die Entwürfe zu unserem Nashorn, dass Dürer nachempfunden wurde. 2500 der von allen Schülern der Schule im Kunstunterricht gebrochenen und bemalten Fliesen wurden vom Mehrgenerationshaus gebrannt. Im Februar 2017 war es dann so weit. Das geschaffene Kunstwerk wurde auf die Wand gebracht und verfugt.

All das wäre ohne unsere Sponsoren nicht möglichgewesen. Deshalb an alle, die uns unterstützt haben, ein herzliches DANKE.

Ines Schade